18. November 2021
- Ikat ist eine Webtechnik, bei der das Garn vor der Verarbeitung abschnittsweise eingefärbt wird. Mehrere Farben sind möglich, auch können Abschnitte ungefärbt bleiben. Der Begriff leitet sich aus dem Malaiischen ab und bedeutet als Verb: abbinden, umwickeln. https://de.wikipedia.org/wiki/Ikat[↩]
- Tapestry: “Die Begriffe haben ihren Ursprung in der Technik des Teppichdruckes. Zur Musterung wurden die Kettfäden mit sehr aufwendigen Techniken farbig behandelt. Mit der Drucktechnik wurden Velvet- oder Tapestryteppiche hergestellt. Dabei entstanden also auch fehlerhaft bedruckte Kettfäden. Um diese nicht zu vernichten, wurden die fehlerhaft bedruckten Fäden ohne gestalterische Absicht in Teppiche rein willkürlich eingewoben. Diese nannte man dann Motteled-Teppiche. Die Teppiche haben kein konkretes Muster, sondern zeigten ein unregelmäßiges buntes Farbengewirr. Dass Herr Witzschel solche Begriffe benutzt, hängt mit der Geschichte seiner Firma zusammen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war diese Drucktechnik hier installiert.[↩]
- Patrone: Das Bindungsbild des Gewebes wird in einer Patrone aufgezeichnet, ähnlich einer Pixelzeichnung. Der:die Patroneur:in übertrug die Entwurfszeichnung in die schematische Darstellung der Patrone. (aus dem Begleitheft Designs zur Ausstellung Im Garten der Fäden in der Historischen Schauweberei Braunsdorf, 2019) [↩]
- Dessinateur von Dessin (frz. Bild, Zeichnung, Entwurf, Muster): Dessin ist im Textilbereich ein anderes Wort für Stoffmuster. Die Musterzeichnung ist der gemalte, gezeichnete, manchmal auch collagierte Entwurf eines Musters in den Farbstellungen, in denen später gewebt werden soll. (ebd.) Der:die Dessinateur:in fertigt die Musterzeichnung an.[↩]
- Eine Rute ist ein Metallstab, der mit dem Schuss eingesetzt wird. Durch den Stab bildet sich eine Schlaufe. Es gibt Ruten ohne und Ruten mit aufgesetztem Messer, die sogenannten Schnittruten. Bei einer Rute mit Messer werden beim Herausziehen die Schlaufen aufschnitten. So entsteht der Flor, also die weichen Fäden, die einen Hochflorteppich ausmachen. Ohne Messer entsteht eine noppige Oberfläche.[↩]
- Beim bedrucken der Garne entstanden auch fehlerhaft bedruckte Kettfäden. Um diese nicht zu vernichten, wurden die fehlerhaft bedruckten Fäden ohne gestalterische Absicht in Teppiche rein willkürlich eingewoben. Diese nannte man dann Motteled-Teppiche. Die Teppiche haben kein konkretes Muster, sondern zeigten ein unregelmäßiges buntes Farbengewirr.[↩]
- Sigrid Kölbel (1925-2008) war eine der bedeutendsten Designerinnen für Raumtextilien in der DDR. Sie war im Weimarer Institut für Innenraumgestaltung mit Horst Michel tätig. Gemeinsam mit Eva Humburg entwickelte sie in der Möbelstoffweberei Tannenhauer klassische, zeitlose Dessins, die mehrfach international ausgezeichnet wurden und heute als Designklassiker in Museen wie dem Vitra Museum in Weil am Rhein zu sehen sind.[↩]
- Die Ausstellung hieß Im Garten der Fäden [https://www.lokaltextil.de/produkte_projekte/im-garten-der-faeden/] und machte das Musterarchiv der ehemaligen Möbelstoffweberei Tannenhauer, heute Historische Schauweberei auf ästhetisch-assoziative Weise sichtbar, allen voran die Dessins von Sigrid Kölbel und Eva Humburg.[↩]
- Buckskin (englisch für Bockfell) ist ein kräftig gewalktes Streichgarngewebe, wie z.B. Tweed.[↩]
- Die Möbelstoff-Weberei Cammann & Co. ist eine deutsche Weberei, die 1886 von Paul Cammann und Richard Krüger in Chemnitz gegründet wurde. https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%B6belstoff-Weberei_Cammann_%26_Co.[↩]
- Eine Jacquardmaschine französisch Feinstich hat 1320 Platinen.
Die elektronische Jacquardmaschine hat in Anlehnung an den Verdolstich 1344 Platinen.
Im Webstuhl sind über die Breite bei uns weniger Kettfäden angeordnet, als die Jacquardmaschine Platinen hat.
Bei uns sind im Webstuhl 960 Kettfäden anzusteuern.
Es müssen also nach einem bestimmten Schema Platinen in der Jacquardmaschine weggelassen werden.
Dieses Schema nennt man „Verschnürtabelle“, da die Verbindung der Platinen mit den Litzen im Webstuhl über Schnuren hergestellt wird.[↩] - Ein Sheddach oder Sägezahndach ist eine Dachform, die vor allem bei Bauten mit großen Grundflächen wie zum Beispiel Fabrikhallen konstruiert wird. [https://de.wikipedia.org/wiki/Sheddach] „Das wurde für das Tageslicht so konstruiert. Die Fenster müssen immer nach Norden zeigen. Damit die Sonne nicht hineinscheint, sondern indirektes Licht einfällt.“ (Zitat Hr. Witzschel) [↩]
- Bezeichnet in der Textiltechnik ein Gestell für Spulen, das Spulengatter. [↩]
- Die Möbelstoffweberei Tannenhauer musste ihren Betrieb 1990 einstellen. Heute hat dort die Historische Schauweberei Braunsdorf ihren Sitz. https://www.lokaltextil.de/partner_innen/historische-schauweberei-braunsdorf/[↩]